Das Projekt "InSel"

Im Rahmen unserer Studie „InSel“ wollen wir eine bedarfsgerechte Fortbildungsreihe für Lehrkräfte entwickeln, die der Feststellung von internalisierenden Symptomen bei Schüler:innen dient. Internalisierende Symptome, wie sozialer Rückzug oder Gefühle von Trauer und Angst, bleiben bei Kindern häufig unentdeckt. Das Erkennen von Anzeichen einer möglichen Erkrankung ist jedoch sehr wichtig, um den betroffenen Kindern frühestmöglich helfen zu können.

Kinder  sind häufig noch nicht in der Lage, Symptome wie Traurigkeit oder Schlaflosigkeit auf psychische Probleme zurückzuführen. Sie sind darauf angewiesen, dass ihre Bezugspersonen erkennen können, ob internalisierende Symptome  vorhanden sind und inwiefern diese einer Abklärung bedürfen. Als Eltern verbringen Sie die meiste Zeit mit Ihrem Kind und verfolgen dessen Entwicklung von Geburt an. Daher haben Sie die Möglichkeit, Verhaltensauffälligkeiten Ihres Kindes wahrzunehmen und so mögliche Warnzeichen frühzeitig zu erkennen.

Auch Lehrkräften kommt bei der Identifizierung von internalisierenden Symptomen eine besonders wichtige Rolle zu, da sich manche Symptome nur im schulischen Kontext zeigen und sie durch ihren tagtäglichen Kontakt mit vielen Kindern desselben Alters eine breite Vergleichsmöglichkeit haben, um Symptome realistisch einschätzen zu können.

Unser erstes Ziel ist deshalb, herauszufinden, inwiefern das Lehrer:innenurteil, zusätzlich zum Selbsturteil der Kinder und Ihrem Urteil als Eltern, dazu beiträgt, internalisierende Symptome  zu erkennen. Außerdem interessiert uns, von welchen Merkmalen (z.B. Schul- oder Klassengröße; Geschlecht des Kindes) die Entwicklung internalisierender Auffälligkeiten abhängt und inwieweit das Urteil der Lehrkräfte dadurch beeinflusst wird. Im Anschluss daran wollen wir eine Fortbildung entwickeln, die auf diese Erkenntnisse aufbaut und Lehrkräften helfen soll internalisierende Symptome früh zu erkennen und Wissen vermittelt, wie damit umgegangen werden kann.